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polylog 18

Hans Schelkshorn: Editorial

2007

Weltzivilgesellschaft

Herausgeber des Thementeils: Wolfgang Tomaschitz

Einleitung

THEMA

Marlies Glasius

Weltzivilgesellschaft und die Aussichten für eine globale Öffentlichkeit

In ihrem Artikel bietet die niederländische Philosophin Marlies Glasius einen guten Überblick über die aktuellen Bemühungen, die institutionellen, medialen oder auch flüchtig-aktionistischen Formen der Weltzivilgesellschaft zu fassen. Sie selbst beurteilt die Tendenzen in Richtung einer weltweit agierenden Zivilgesellschaft optimistisch und traut diesen zu, Praxisfelder zu eröffnen, innerhalb welcher ein entscheidender Schritt in der Bewältigung der Krise repräsentativer Demokratien gerade vor dem Hintergrund der Globalisierung möglich wird.

Dario Azzellini

Konstituierende Macht statt Zivilgesellschaft

Für Dario Azzellini gibt Gramsci die definitiven Begriffe von Zivilgesellschaft und jedweder Bewegung von unten vor, der aber hinter dem, was sich heute als globale Zivilgesellschaft bemerkbar macht, doch auch die Anstrengung der konstituierenden Macht erkennt, gegenüber der schon konstituierten Macht nicht ins Hintertreffen zu geraten. Demnach wäre die Zivilgesellschaft zwar nicht der maßgebliche, aber ein unverzichtbarer Akteur bei dem Versuch, das Spiel von Macht und Gegenmächten, die je und je in die Waagschale geworfen werden müssen, offen zu halten.

Ali Paya

Die Gestalt der kommenden globalen Zivilgesellschaft

Vorschläge für eine mögliche islamische Perspektive

Für Ali Paya verspricht die Zivilgesellschaft im Kontext muslimischer Gesellschaften an sich schon die Aussicht auf Distanzierung und Relativierung fundamentalistischer religiöser Standpunkte. Der Beitrag, der durch eine solche inner-islamische Wende weltweit geleistet werden könnte, liegt auf der Hand: muslimische Zivilgesellschaften könnten, wenn sie entstehen, genau in jenem Gespräch mit anderen Gesellschaften, auch säkularen, in der Lage sein, den Boden für eine volle und konstruktive Partizipation in der Gestaltung einer wünschenswerten künftigen globalen Zivilgesellschaft zu bereiten.

Oliver Marchart

Die List des Konflikts

Protest in der Weltzivilgesellschaft

Oliver Marchart (Wien) sieht in seinem Artikel die produktive Kraft des Konzepts Weltzivilgesellschaft vor allem im Hervorbringen neuer Öffentlichkeiten, innerhalb welcher Protest von globaler Relevanz formuliert und auf der Legitimität von Konflikten bestanden wird und damit fallweise globale Öffentlichkeit entsteht.

Radha D’Souza

Ein Blick in die Kristallkugel: »Zivilgesellschaft« und »Humanität« im
21. Jahrhundert

Die indische Philosophin und Aktivistin Radha d’Souza begegnet dem Begriff Weltzivilgesellschaft mit größter Vorsicht und Skepsis. Selbst jahrelang in existenzielle Auseinandersetzungen um Grundrechte auf natürliche Ressourcen wie Wasser und Ackerland und höchstgerichtliche Entscheidungen verwickelt, sieht d’Souza im Begriff der Weltzivilgesellschaft in der Hauptsache den Versuch, einer neuerlichen Bemäntelung imperialistischer, westlicher Interessen, die sich nun nicht nur durch Entscheidungen von Regierungen legitimieren, sondern gar durch den Willen ihrer zivilen Bevölkerung.

FORUM

Ashraf Sheikhalaslamzadeh

Philosophie der Liebe bei Jalal ad-Din Rumi

Detlev Quintern

Über den Humanismus bei Ihwan as-Safa

 

REZENSIONEN UND BUCHTIPPS

Fuss ...